Grundlagen des Storytellings: alle guten Dinge sind drei

Storytelling bedeutet Geschichten zu erzählen. Aber wozu brauchen Menschen Geschichten? Auf einen kurzen Nennen gebracht: Geschichten liefern Bilder (oft auch nur im Kopf des Publikums) und diese schaffen Emotionen. So werden Informationen im Gehirn verankert. 

Auf die Frage, was eine gute Geschichte ausmacht, also eine, bei der das Publikum gespannt zuhört, kann folgender grundsätzliche Aufbau helfen:
Drei Säulen einer guten Story

Jede gute Story ist hat drei Säulen

Die Ziffer drei ist nicht nur die kleinste ungerade Primzahl, sie galt auch bei vielen Kulturen als magische und heilige Zahl. Auch spiegelt sich die Bedeutung der 3 in vielen Volksmärchen wieder — beispielsweise drei Wünsche, drei Prinzen.

Die magische Zahl drei ist in sehr unterschiedlichen Gebieten anzutreffen:
Religion: Die heilige Dreifaltigkeit, die heilige Familie
Karneval: Die drei tollen Tage
Märchen: Drei Wünsche, drei goldenen Haare, dem Teufel drei Haare ausreißen
Fabel: Drei Affen, die nichts sehen, nichts hören und nichts sagen,
Rätsel:  Dreimal darfst du raten,
Mathematik: Dreisatz und
Natur: Das magische Bermuda-Dreieck

und in der Erzähltheorie: Einleitung, Mittelteil, Schluss

Die Grundaussage jeder Geschichte ist folgende:

A story is a chronicle of human transformation. It features somebody (hero) who wants something (goal) and has trouble (obstacles) getting it. –  Lisa W England

 

Anders ausgedrückt: ______(Figur) möchte _______(Ziel), weil er _________(Motivation), aber ___________(Konflikt) kommt dazwischen.

Die einfachste Gliederung von Geschichten ist der Dreiakter: Anfang, Mittelteil und Schluss. Dieses Grundgerüst kann in vielen Varianten angewendet werden.

Der Anfang dient zur Einführung von dem Protagonisten (Held), der Welt, in der die Figuren der Geschichte leben, ihre inneren und äußeren Ziele und Konflikte, die Perspektive des Erzählers.

Die „inneren“ Ziele und Konflikte bilden die Motivation für die Aktionen der Figur.

Die Mitte zeigt die Wege des Protagonisten, die Ziele zu erreichen. Diese von Konflikten, Versuchen und Rückschlägen geprägte Phase, dient dem Aufbau der Spannung und zur Vertiefung der Charaktere.

Das Ende führt entweder zu einem glücklichen oder unglücklichen Ausgang. Dabei sollte der Schuss der Story immer schlüssig und folgerichtig sein.

Üblicherweise nimmt der Anfang ungefähr ein Fünftel der Geschichte ein, während der Schluss ein Viertel der Gesamtgeschichte ausmacht. Der erzeugte Spannungsbogen ist nicht linear sondern wellenförmig.

Das folgende Video verdeutlicht den Aufbau einer Geschichte.

Das komplette Video könnt ihr hier sehen.

The End

Das FINE bzw. ENDE einer Geschichte ist immer dann erreicht, wenn die Hauptziele der Protagonisten erreicht sind. Grundsätzlich sind verschiedene Formen des Ausgangs einer Story möglich; hier möchten wir drei Schlussmöglichkeiten beschreiben:

Happy End: Erreicht der Protagonist/Held seine Ziele, so wird von einem „glücklichen Ausgang“, dem Happy End gesprochen. Der Prinz heiratet seine Prinzessin und sie sind glücklich bis ans Lebensende.

Bad End: Bei einem schlechtem Ausgang der Story erreicht der Protagonist seine Ziele nicht bzw. nur mit einem schweren Verlust (der Erbe wird geboren, die Ehefrau stirbt bei der Geburt).

Open End: Bei dem ‚offenen Ende‘ erreicht der Protagonist nur ein Teilziel, ist aber mit sich und der Welt noch nicht im Reinen. Es bleibt dem Leser überlassen, ob der Held sein Ziel noch schafft, oder nicht.