Ja, das World Wide Web wird immer visueller, farbenfroher und bewegter. „Alles so schön bunt hier!“ sang Nina Hagen in dem Song „Ich glotz TV“. Dies trifft heutzutage passgenau auf unser schönes, buntes, mobiles und sich bewegendes Web zu. Bilder, GIFs, Videos, und Grafiken sind fester Bestandteil von Webseiten und sozialen Netzwerken geworden. Der Erfolg bildbasierter Plattformen wie Instagram, Snapchat, YouTube und Pinterest zeigt, dass visuelle Kommunikation gerade im digitalen Zeitalter einen immer größeren Stellenwert einnimmt. In diesem Artikel zeige ich auf, warum visuelle Kommunikation so wichtig ist, wie sie wirkt, welche Formen es gibt und welche beliebten Plattformen und Kanäle ohne sie nicht mehr vorstellbar wären.
Der Artikel im Upload-Magazin erklärt, wie Kommunikation im visuellen Web funktioniert:
Visualität im Social Web auf dem Höhepunkt
Ganze Social Networks, wie etwa Instagram oder Pinterest, beruhen auf dem Prinzip, dass Bilder wie kein anders Medium Emotionen erzeugen. Hier können die Bilder von leckeren Gerichten Appetit machen, während Fotos in den Nachrichten oder auf Zigarettenschachteln abschreckend oder aufklärend wirken.
Visuals passen zugleich ins mobile Zeitalter: Häufig ersetzen Smartphones, die „immer-und-überall-dabei-Kameras“, analoge Kameras und Dunkelkammern. GIFs, Videos, Fotos und Grafiken sind fester Bestandteil im Social Web, denn die schnelllebige Online-Kommunikation braucht vor allem Bilder, die ins Auge stechen und für den User leicht konsumierbar sind.
Mithilfe der rasanten Entwicklung von Smartphones, mobiler Fotografie und Social Media sind die User des Internets unglaublich visuell geworden. Laut einer Studie von Deloitte wurden bereits 2016 unfassbare 2,5 Trillionen Fotos geteilt und online gespeichert, 90% davon wurden mit Smartphones aufgenommen. Und diese Zahl dürfte sich seitdem noch kräftig gesteigert haben.
Warum visuelle Kommunikation im Internet so erfolgreich ist
Woher kommt dieser Erfolg? Stellen Sie sich vor, Sie besuchen eine Website. Welche Inhalte nehmen Sie dann zuerst wahr? Richtig, zuerst das Design und die Bilder und erst danach geschriebene Inhalte. Studien zeigen, dass Webseitenbesucher visuelle Inhalte wie Design und Bilder innerhalb kürzester Zeit erfassen können. Das liegt daran, dass visuelle Inhalte im Gegensatz zu Texten intuitiv wahrgenommen werden. Das Lesen und Verstehen von Texten hingegen erfordert Anstrengung und muss aktiv angegangen werden.

Das menschliche Gedächtnis ist visuell: Wir erinnern uns an 80 % von dem, was wir sehen und tun.
In unserer heutigen Zeit haben es Menschen immer eiliger – auch im Internet. Längere Texte werden nur bei wirklichem Interesse gelesen.
Für Webseitenbetreiber bedeutet dies, dass sie schon vorher überzeugen müssen. Bilder und Videos sind hierfür ideal, denn sie vermitteln schnell einen ersten Eindruck, wecken Emotionen und können so die Anonymität des Internets überwinden.
Visuelle Inhalte haben etwas Unmittelbares, Persönliches und gleichzeitig Vergängliches an sich. Den Moment des Vergänglichen macht die Snapchat-App auf eine besondere Weise sichtbar. Da die Bilder nach kurzer Zeit wieder verschwinden, wird deutlich, dass es sich nur um eine Momentaufnahme handelt.
„Snackable“ muss es sein
Beim Storytelling mit visuellen Inhalten sind oftmals leicht verdauliche und kurze Inhalte gefragt – auch „snackable“ genannt. Die Herausforderung besteht daher darin, die eigenen Botschaften in 280-Zeichen-Tweets, 10-Sekunden-Videos, GIFs, Memes, Instagram-Storys und mehr spannend und interessant zu erzählen.
Snackable Content zwingt den Geschichtenerzähler letztlich dazu, sich auf das Wesentliche zu reduzieren.
Geschichten im Social Web sollten folgende Grundvoraussetzungen mitbringen:
- leicht und in kurzer Zeit konsumierbar
- schmackhaft (hohe Relevanz oder Unterhaltungswert für das Publikum)
- dialogorientiert und das Publikum einbeziehend (Call to action)
- auf mobilen Geräten abspielbar und daher sehr flexibel (geräte-/ ortsunabhängig verfügbar)
- leicht zu teilen (geringes Volumen)