Warum Bloggen sich heutzutage doch noch lohnt?

Bill Gates bloggt (https://www.gatesnotes.com), Richard Branson (virgin.com/richard-branson) tut’s und das Unternehmen Daimler (blog.daimler.com) tut`s auch. Blogs gibt es wie Sand am Meer, denn bloggen kann und darf eigentlich jeder, der etwas mitzuteilen hat. Fragt sich nun: Warum sollten Unternehmen und Selbstständige dann noch bloggen? Oder genauer gesagt: warum Bloggen sich doch noch lohnt?

Ob Corporate Blog, Videoblog oder Podcast, das Blog eines Fotografen oder Gründers, ob Reiseblog oder Kochblog, grundlegendes Ziel jedes Blogs ist immer, das Interesse und die Aufmerksamkeit eines Publikums beziehungsweise der gewünschten Zielgruppe zu erreichen.

Zur Definition: Laut Wikipedia ist „das Blog (auch: der Blog) oder auch Web-Log ein auf einer Website geführtes und damit – meist öffentlich – einsehbares Tagebuch oder Journal, in dem mindestens eine Person, der Web-Logger, kurz Blogger, Aufzeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert oder Gedanken niederschreibt.“

Vom Online-Tagebuch zum professionellen Blog

Ursprünglich diente ein Blog als Online-Log beziehungsweise -Tagebuch und war meist sehr persönlich. Blogs boten eine Möglichkeit, sich im Word Wide Web öffentlich, unabhängig und für jeden zugänglich mitzuteilen und mittels Kommentare auszutauschen.

So schrieb lr-online bereits 2007 in seinem Artikel „Was bedeutet bloggen?“:

Ein Blog kann aber auch dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung sowie der Kommunikation untereinander dienen. Es ist mit dem Internetforum sehr verwandt.

Heute existieren vielfältige Plattformen wie Facebook, Twitter, Instagram oder Youtube, die einen direkten Dialog ermöglichen.

Auch das Bloggen ohne eigenes Blog ist heutzutage gut möglich. So können angemeldetet Nutzer der Karriereplattform LinkedIn mittels des dort integrierten Blogformats Pulse so genannte Longform Posts veröffentlichen. Diese Beiträge können von anderen Nutzern abonniert, kommentieren und geteilt werden.

Bloggen mit LinkedIn Pulse kann ein guter Einstieg on die Bloggospsphäre sein.

Bloggen mit LinkedIn Pulse – wie an anhand meiner Pulse-Artikel gezeigt –  Beispiel kann ein guter Einstieg on die Bloggospsphäre sein.

Eine weitere Option bietet die Plattform Medium, auf der Erfahrungen zur Betreibung des eigenen Blog gesammelt werden können.

Was macht Blogs aus?

Bei der großen Anzahl und Vielfalt vorhandener Blogs, gibt es den Versuch diese in Rubriken zu unterteilen: Neben ursprünglichen Ein-Personen-Blogs gibt es Plattformen, auf denen viele Autoren schreiben. Hier ist das beispielsweise das Blog Mobilgeeks zu nennen, das sich von einer One-Man-Show gegründet von Sascha Pallenberg zu einem Mehr-Autoren-Onlinemedium entwickelte.

Gemeinsame Nenner aller Blogs sind:

  • Die besondere Artikelart: „Keine Reproduktion neutraler Nachrichten gemäß den Grundregeln von Pressemitteilungen: Wer hat wann wo was wie und warum getan (mit Quellenangabe)? Sondern interessante Beiträge, wie man sie in den Massenmedien eher nicht findet – mit möglichst lesenswerten Begründungen.“ – so economy4mankind.org.
  • Oft sind Blogs chronologisch aufgebaut, wobei der neueste Artikel ganz oben steht.
  • Kommentarfunktion: Blog besitzen die Möglichkeit, das Beiträge kommentiert werden können, sobald dies vom Betreiber zugelassen wird.
  • Themen werden innerhalb von Blogs in thematisch Kategorien unterteilt.
  • Weiterhin zeichnen sich Blogs durch Angabe von Schlagwörtern (Suchbegriffen) aus, die von den meisten Bloggern auch genutzt werden. Je Blogbeitrag besteht man die Möglichkeit, diesem Schlagwörter (Keywords) zuzuweisen.

Warum soll man also bloggen?

Blogs sind Online-Medien, die vom Betreiber unabhängig betrieben werden können. Das bedeutet, dass der jeweilige Betreiber dort die Hoheit hat und bestimmen kann, was – also welcher Inhalt –  dort publiziert wird und wer auf der Plattform veröffentlichen darf.

So können einerseits spezielle Themen, andererseits auch bestimmte Personen oder Organisationen und Firmen als Schwerpunkt des Blogs definiert sein. Blogs dienen der Reputation des jeweiligen Autors und können als Content-Format im Marketingmix eingesetzt werden.

Blogbeiträge sind meist, im Gegensatz zu einem Artikel einer Zeitschrift, subjektiv. Sie verraten die Meinung sowie persönliche Erfahrungen des Autors. Gerade für Unternehmen bieten Blogs eine Möglichkeit, interessierte Menschen und Kunden einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren.

Je offener kommuniziert wird, desto authentischer und ehrlicher wird ein Unternehmen oder eine Person wahrgenommen. Das schafft Vertrauen und ein positives Image.

Eine Studie von Adenion über die Relevanz von Social Media & Blogs von 2016 zeigt, dass Corporate Blogs zum Standard professioneller Unternehmenskommunikation gehören. Immerhin nutzen 62,1 %  der Kommunikationsabteilungen einen Corporate Blog regelmäßig oder gelegentlich für ihre Kommunikationskampagnen.

Was sind interessante Beiträge?

Online-Blogs sind für den Betreiber nur dann interessant, wenn die Artikel auch gelesen werden. Doch welche Themen und Artikel interessieren Leser?

Die Antwort auf diese Frage hört sich recht einfach an: Inhalte, die „RITE“ (Relevant = relevant, Interesting = interessant, Timell = aktuell, Entertaining = unterhaltsam) sind, werden gelesen. Genauer gesagt: Alle Artikel, die ein Bedürfnis des Publikums befriedigen und somit einen Mehrwert für den Leser darstellen, stoßen auf deren Interesse.

Der Mehrwert eines Beitrags ist individuell unterschiedlich und ist demnach vielseitig: Es kann sowohl ein lustiges Video oder GIF sein, wenn Unterhaltung gefragt ist. Auch Anleitungen, die Antworten auf Fragen enthalten, sind als Service ein Mehrwert. Hier sind die sogenannten How-to-Videos, also Filme, die direkt zeigen, wie der Umgang mit etwas oder die Erstellung von etwas funktioniert, wie etwa die Erstellung einer Grafik mit Adobe Spark, ein gutes Beispiel.

Oft stellt der Mehrwert den Service-Gedanken der Leser in den Vordergrund: So bieten Reiseblogs beispielsweise Antworten auf Fragen von Planern einer Reise nach Frankfurt und thematisieren dort die schönsten Dachterrassen-Bars der Metropole.

Blogs sind eine hervorragende Möglichkeit, um angrenzende Themen rund um ein Unternehmen oder eines Selbstständigen aufzuzeigen: So werden etwa Aktionen, Werte oder Themen der Mitarbeiter aufgenommen. Auch können Experten innerhalb und außerhalb des Unternehmens auf dem Blog wertvolle Informationen anbieten.

Zusätzlich bieten Blogs die Möglichkeit des Dialogs und Meinungsaustauschs: Leser können Ideen, neue Themen oder Verbesserungsvorschläge einbringen.

Zusammenfassung: 

Sicherlich gibt es vielfache Gründe, warum Blogs in der heutigen Kommunikation einen großen Stellenwert einnehmen.

Zu nennen ist unter anderem die erhöhte Sichtbarkeit, die Möglichkeit der eigenen Positionierung sowie des Dialogs.